BAROCKE SÄULE HEILIGE DREIFALTIGKEIT
Barocke Säule mit der Skulptur der Heiligen Dreifaltigkeit, ergänzt durch Statuen der Jungfrau Maria (Immaculata), des heiligen Josef, der heiligen Anna und des heiligen Joachim, geschaffen 1703 von dem Bildhauer Zeidler aus Ostrov. Die Skulptur steht neben dem Renaissance-Rathaus auf dem Platz vor der südlichen Hauptfassade der Dekanatskirche St. Joachimsthal im oberen Teil von Joachimsthal. Laut der Stadtchronik von Gregor Lindner wurde das Werk 1702 für 809 Goldstücke und 43 Kreutzer fertiggestellt und 1703 eingeweiht.
Die Skulptur ruht auf drei Granitstufen. Ein prismatischer Sockel aus Granit mit einer korinthischen Säule aus Granit steht auf einem hohen prismatischen Stylobat. Die ungewöhnliche Aufsatzskulptur der Heiligen Dreifaltigkeit (Gnadenstuhl) ist aus feinkörnigem Sandstein gefertigt. Gottvater steht mit einem Kruzifix in der Hand, vor ihm der Halbkörper Christi, darunter eine Taube. Über dem Sockel der Säule befand sich ursprünglich eine Metallplatte mit einem herzförmigen Schild des neueren Wappens, das der Stadt im Jahr 1546 verliehen wurde und von zwei Bergleuten getragen wurde. Darunter befand sich früher die Inschrift: „Zu Ehren der allerheiligsten Dreisaltigkeit hat die heilige löbliche Knappschft diese Bildsäule im Jahre 1703 errichten lassen.“ (Zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit hat die heilige löbliche Knappschaft diese Bildsäule im Jahre 1703 errichten lassen). Auf vier Eckpfeilern aus Granit, den Resten des ursprünglichen Geländers, stehen die Statuen der Jungfrau Maria (Immaculata), des Heiligen Josef, der Heiligen Anna und des Heiligen Joachim, ebenfalls aus feinkörnigem Sandstein. Diese Statuen sind ungewöhnlicherweise alle in eine Richtung ausgerichtet. (Die Statuen auf der Dreifaltigkeitssäule auf dem Platz in Klášterec nad Ohří sind ähnlich ungewöhnlich platziert). Auf den anderen acht kleineren Säulen, zwei auf jeder Seite, befinden sich ähnliche Stylobate aus Sandstein mit Kugeln. Zwischen den Säulen befindet sich ein verziertes, gusseisernes Geländer mit einem Tor.
Die Statuen, die die Säule selbst flankieren, bilden die Heilige Familie. Ursprünglich bestand sie aus Jesus Christus, der Jungfrau Maria und dem heiligen Josef. Später wurden auch die Heiligen Jakobus und Anna, die Eltern der Jungfrau Maria, in die Familie aufgenommen. Diese Ikonographie der Säule wurde nicht zufällig gewählt, denn der Überlieferung nach ist die Heilige Familie die Schutzpatronin des Bergbaugebiets im Erzgebirge. Ursprünglich befanden sich die Statuen auf dem Sockel der Säule und wurden im 18. Jahrhundert an ihren heutigen Standort versetzt.
Unsere Liebe Frau von der Immaculata - (Immaculata conceptio = Unbefleckte Empfängnis) wird als Figur dargestellt, die auf einer Mondsichel steht, deren Spitzen nach oben gerichtet sind. Schutzpatronin von Marienberg.
St. Joachim - der Schutzpatron von Joachimsthal (Jáchymov).
St. Anna - dargestellt mit der kleinen Maria. Beschützerin der Bergleute und Schutzpatronin von Annaberg.
St. Josef - Ziehvater von Jesus. Abgebildet mit dem Jesuskind. Schutzpatron von Josephtal.
In vielen Artikeln wird die lokale Darstellung der Jungfrau Maria als Assumptio bezeichnet. Ich hingegen glaube, dass es sich eindeutig um die Immaculata handelt. Daher führe ich auch die Unterschiede zwischen diesen Darstellungen der Jungfrau Maria auf.
Immaculata - (Immaculata conceptio = Unbefleckte Empfängnis). Maria steht auf einer Mondsichel mit den Spitzen nach unten (selten nach oben oder der Mond wird durch eine Kugel ersetzt, die die Welt symbolisiert) und zwölf Sternen um ihr Haupt. Sie wird als dreizehnjähriges Mädchen dargestellt, das die Hände zum Gebet auf der Brust gefaltet hat. Sie trägt ein weißes Gewand, das mit einem franziskanischen Seil mit drei Knoten gebunden ist, und einen blauen Umhang.
Assumptio (Assumptio = Himmelfahrt) - wird im Gebet oder mit erhobenen Armen und nach oben gerichtetem Blick dargestellt. Oft hält sie das Kind = Jesus. Sie steht auf einer Mondsichel mit nach oben gerichteten Spitzen und ist oft von einem Strahlenkranz umgeben, der den Beinamen Königin des Himmels (zusammen mit der Krone auf ihrem Haupt) oder auch eine Vision des Kaisers Augustus symbolisiert. Dieser künstlerische Ausdruck war besonders in der Spätgotik beliebt, obwohl die Himmelfahrt selbst erst 1950 von der katholischen Kirche zum Dogma erklärt wurde.
Eine Fotogalerie ist hier zu sehen: http://mipalfi.rajce.idnes.cz/Sloup_Nejsvetejsi_Trojice/#