Nach dem ursprünglichen Plan aus dem Jahr 1517 sollte an der Stelle, wo sich heute das Hotel Radium Palace befindet, ein Kloster des Predigerordens (Dominikaner) stehen. Aufgrund der damaligen Hinwendung der Stadt zur Reformation wurde dieser Plan jedoch aufgegeben. Bereits vorbereitete Baubalken wurden z.B. beim Bau der Gutsmühle verwendet. Später wurde der Ameisenhügel auf dem Eisenhügel (Name der Anlage) errichtet.
Nach der Gründung des Bades in Joachimsthal wurde das Kurhaus gebaut, das bald für seine Kapazität zu klein wurde und ein neues Gebäude benötigt wurde. Das neue Hotel wurde für 13.000.000 Kronen vom Wiener Baumeister Burian nach einem Entwurf von Baron Gustav Flesch von Bruningen in den Jahren 1910-1912 erbaut. Der ursprüngliche Name lautete Radium Kurhaus, das Gebäude wurde aber bald in Radium-Palace-Hotel umbenannt.
Das Hotel wurde für ein exklusives internationales Unternehmen gebaut und wurde als eines der zehn luxuriösesten Hotels in Europa bewertet. Natürlich gab es fließend warmes und kaltes Wasser in jedem Zimmer, ein Telefon, elektrische Alarme für die Bediensteten und luxuriöse Gesellschaftsräume im Erdgeschoss. Zum ersten Geschäftsführer wurde Severin ernannt (nach ihm wurde die drei Kilometer lange Promenadenstraße durch das Mühltal nach Ober Žďár - Roseggerweg - benannt). Bald nach der Eröffnung erlitt das Hotel die ersten Komplikationen durch den Ersten Weltkrieg. Nach der Gründung der unabhängigen Tschechoslowakei wurde das Radium-Palace-Hotel mitsamt seiner Dependance Miracle (das heutige Prag) von dem Engländer Oury für 4.135.000 K gekauft. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten des Betriebs wurde das Hotel jedoch 1921 geschlossen. Ein Jahr später wurden das Hotel und der gesamte Kurbetrieb vom Staat übernommen. Oury wurde eine Entschädigung von 15.000.000 Kronen gezahlt. In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 1922 brach im Hotel ein Brand aus, der das Dach und den Dachstuhl des mittleren Flügels zerstörte.
Im Jahr 1924 (15. Mai) verpachtete der Staat das Radium-Palace-Hotel an Jaroslav Urban und Karel Šroubek, die sich im Hotelgewerbe auskannten. Dies markiert den Beginn des Ruhmes und des Wohlstandes des Gebäudes.
Jaroslav Urban war besonders aktiv und beschloss, das Hotel zu einem Weltklassehotel auszubauen. Karel Šroubek kehrte nach einem Jahr nach Prag zurück, um sein eigenes Unternehmen zu führen. Mit Hilfe des Staates nutzte Urban den Raum zwischen der Straße nach Ostrov und dem Hotel. Im Jahr 1928 errichtete er an der Stelle des ursprünglichen Obstgartens eine Promenadenterrasse mit Balustraden, einer Kolonnade und Treppen. Er fügte der Lounge eine luxuriöse Bar und eine Terrasse hinzu. Als Teil des Hotels baute er das heutige Waldcafé und die Tennisplätze. Gemeinsam sind das Radium Palace und die Marke Jaroslav Urban zu einer weltbekannten Marke geworden, die eine hochwertige Kur- und Hotelbetreuung in Verbindung mit einem luxuriösen Umfeld garantiert. Ein Jahr vor seinem Tod legte Urban einen umfangreichen Plan für das Hotel und seine Umgebung vor.
Im Jahr 1930 wurde das Hotel unter anderem von Tomas Garrigue Masaryk, König Fuad (dem letzten Sultan von Ägypten und dem ersten König von Ägypten), dem rumänischen Außenminister Nicolae Titulescu und dem Gouverneur von Rom Boncompagni Ludovici besucht.
1927 war das Radium-Palace-Hotel Gastgeber einer Konferenz der Außenminister der Länder des Kleinen Abkommens - der Tschechoslowakei, Jugoslawiens und Rumäniens. Drei Jahre später feierte Tomas Garrigue Masaryk hier sogar offiziell seinen 80. Geburtstag.
Zwischen 1932 und 1936 musste das Radium-Palace-Hotel aufgrund der Weltkrise einen Rückgang der Gäste verzeichnen. Die Hotelleitung reagierte darauf mit der Einführung der sogenannten Flatrate-Behandlung und einem System von Saison- und Nebensaisonpreisen (1. November - 31. Mai). Darüber hinaus wurden weitere Neuerungen eingeführt, wie z. B. 50 % Ermäßigung auf Hin- und Rückfahrt bei Aufenthalten von mehr als zehn Tagen und Bahntransport oder eine Ermäßigung auf die Fahrerunterkunft bei Reisen mit dem privaten Pkw. Im Jahr 1935 wurden die Kurärzte durch Anzeigen in der Fachpresse auf die Möglichkeit der kostenlosen Behandlung und Hilfsmittelversorgung aufmerksam gemacht. Ihre Familienangehörigen hatten einen Rabatt von 50% auf den gesamten Aufenthalt.
Im Jahr 1938 übernahm das Deutsche Reich den Kurort. Dieser betrieb den Kurbetrieb weiter, doch mit dem Fortschreiten des Krieges ging der Kurbetrieb zurück. Die Gasthäuser und das Prager Hotel wurden von der deutschen Verwaltung in Krankenhäuser umgewandelt und schließlich wurde das Radium-Palace-Hotel in eine Zweigstelle des Berliner Krankenhauses umgewandelt.
Um 1945 war das Hotel in einem beklagenswerten Zustand. Es galt, Verwundete und Kranke zu verlegen, die Räumlichkeiten zu reinigen, gestohlene Geräte und Einrichtungen (oft aus großer Entfernung) zu sichern, den Kurbetrieb und die technischen Einrichtungen zu überholen. Das alles mit nur einem einsatzfähigen LKW, keiner funktionierenden Eisenbahn und Schwierigkeiten bei der Versorgung, Materialbereitstellung usw. Dennoch wurde im Oktober 1945 der Radium-Palast als erste Kureinrichtung auf dem Gebiet der Tschechoslowakei (im Sinne der Eröffnung nach dem Zweiten Weltkrieg) teilweise für die ersten Gäste geöffnet. Im Jahre 1963 erhielt Joachimsthal wieder den Status eines Kurortes und das Hotel wurde in Marie-Curie-Sklodowska-Sanatorium umbenannt. Im Jahre 1968 gewann Joachimsthal dank des rekonstruierten Sanatoriums den Wettbewerb für Kurorte. Nach 1989 kehrte es zu seinem ursprünglichen Namen zurück.
Der letzte Generalumbau fand zwischen dem 6. Januar 1996 und Ende Juni 1997 statt. Die Kosten waren unglaublich - weniger als 300 Millionen Kronen. Die Übergabezeremonie sollte um Mitternacht auf einem repräsentativen Ball stattfinden, aber die Zeremonie wurde durch eine anonyme Bombendrohung gestört. Im Jahr 2009 wurden hier 6331 Gäste behandelt.
Die Behandlungseinheit befindet sich seit Baubeginn im Erdgeschoss des Nordflügels. Ursprünglich gab es nach der Beschreibung von Dr. Max Heiner 15 Wannen für Radiobäder und weitere 4 im Boden versenkte Wannen für unbewegliche Klienten. Sechs Bäder für Teilbäder wurden in zwei Abteilungen (Herren- und Damenbad) untergebracht. Zwei Bäder waren für Funkschlammbäder (Moorbäder) vorgesehen. Eine Besonderheit war eine 1,2 Meter tiefe Durchlaufwanne für das Radiobad. Die anderen Bäder wurden für eine Kombination aus Baden und Elektrotherapie konzipiert. Das Radon-Emanatorium, in dem die Kunden in Gruppen (20 Personen) Radon und Begleitstoffe direkt aus der Luft einatmeten, sucht man vergeblich.
Massagen und spezielle Übungen waren von Anfang an Teil der Behandlung und ein spezieller Raum war dafür reserviert. Seit 1925 verfügt das Hotel auch über eine spezielle Abteilung, die als Sonnenbad und als chemisches und mikroskopisches Laboratorium dient. Sechs Fachärzte waren ständig im Hotel anwesend. Das Labor wurde dann vom Staatsarzt des Hotels geleitet.
Fotogalerie des Hotels und des Waldcafés hier: http://mipalfi.rajce.idnes.cz/Radium_Palace_hotel/