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DAS GRAB DER OPFER DES ZWEITEN WELTKRIEGES. KRIEG

3. 6. 2021
p5210122.jpgWährend des Zweiten Weltkriegs wurden in Joachimsthal auch Kriegsgefangene zur Arbeit in den Bergwerken gezwungen. Die sterblichen Überreste der Gefallenen wurden an der Friedhofsmauer zusammen mit den Überresten der Verstorbenen des Todesmarsches, der gegen Ende des Krieges in der Nähe der Stadt vorbeizog, beigesetzt. Im Einzelnen waren dies vier sowjetische Kriegsgefangene, ein polnischer Soldat und eine unbekannte Person. Ihre Gräber wurden nach dem Krieg von Herrn Malý gepflegt, der Totengräber war und auch Mitglied der Feuerwehr. Und es war die Feuerwehr, die sich um die würdevolle Bestattung der Überreste kümmerte.
 
Am 1. und 2. November 1948 gruben und errichteten Mitglieder der Feuerwehr unter der Leitung von Herrn Bohumil Malý und dem Kommandanten des JSDH Jáchymov ein neues Grabmal. Die Feuerwehrleute kauften auch drei Särge vom städtischen Nationalkomitee, in denen sie die Überreste exhumierten. Diese Särge wurden in die neue Gruft gestellt und darüber ein einfaches Denkmal errichtet - ein Stein mit einer Gedenktafel aus rotem Marmor und einer Inschrift:
 
"HIER FANDEN SIE IHRE LETZTE RUHE / 4 SOWJETISCHE KRIEGSGEFANGENE, / 1 POLNISCHER SOLDAT / UND 1 UNBEKANNTER VOM TODESMARSCH / ALS OPFER DES NAZISMUS. / SCHLAFE FRIEDLICH IM TSCHECHISCHEN LAND!".
 
Die Enthüllungszeremonie fand am 7. November 1948 anlässlich des Jahrestages der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution statt.
 
An der Enthüllung des Denkmals nahmen die Ehrengarde der Feuerwehr, Vertreter der Stadt, der Armee, der Bezirks- und Kreisbehörden, Vertreter der Schulen und der Junáka und ein katholischer Priester aus Joachimsthal zusammen mit einem orthodoxen Papst aus Karlsbad teil. Später stellte sich heraus, dass der Unbekannte vom Todesmarsch Franzose war, aber sein Leichnam konnte nicht freigegeben werden, weil das Grab zugemauert war und außerdem nicht sicher war, in welchem Sarg seine Überreste lagen. In ähnlicher Weise wurden die sowjetischen Gefangenen als Filimon Chernenko, Beria Korostenko und Peter Shumkin identifiziert. Ein vierter Russe, ein polnischer Gefreiter und ein Franzose bleiben namenlos.
 
Seit 1949 finden am Mahnmal Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs statt. Im Jahr 1955, anlässlich des 10. Jahrestages des Kriegsendes, wurde an der Stelle des Denkmals ein massives, 2,5 Meter hohes Marmordenkmal mit einem roten fünfzackigen Stern errichtet, auf das die ursprüngliche Gedenktafel übertragen wurde. Sie wurde am 9. Mai 1955 eingeweiht.
 
Im Jahr 1991 wurde das stark verfallene Marmordenkmal abgebaut und die Anlage in ihrer ursprünglichen Form wiederhergestellt.